Der Plan für die Zukunft vom Wildgehege Klövensteen steht: Die beiden Bürgerbegehren „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ und „NaturErleben Klövensteen“ haben eine Einigung erzielt. Nach einem mehrmonatigen Moderationsprozess konnten sich die beiden Initiativen auf ein gemeinsames Konzept verständigen, das den dauerhaften Erhalt des Wildgeheges vorsieht.

Die Vertreter*innen der beiden Initiativen stehen vor dem Wildgehege Findling (v.l.n.r.): Jörn Steppke, Siegfried Röh, Jens Sturzenbecher, Barbara Meyer-Ohlendorf, Claus W. Scheide, Thure Timmermann. Bild: © Bezirksamt AltonaDie Vertreter*innen der beiden Initiativen stehen vor dem Wildgehege Findling (v.l.n.r.): Jörn Steppke, Siegfried Röh, Jens Sturzenbecher, Barbara Meyer-Ohlendorf, Claus W. Scheide, Thure Timmermann. Bild: © Bezirksamt Altona 

Das gemeinsam erarbeitete, 13 Seiten umfassende „Zukunftskonzept Wildgehege Klövensteen“ beinhaltet unter anderem folgende Punkte:

Außerdem sollen Wildgehege und Parkplatz wie bisher öffentlich und kostenfrei bleiben und die Öffnungszeiten deutlich ausgeweitet werden.

In der kommenden Sitzung wird die Bezirksversammlung Altona nun einen Beschluss fassen, um das Einigungspapier auch mit einem politischen Willen zu stützen.

Das gesamte Konzept haben beide Initiativen bereits auf ihren Internetseiten veröffentlicht:

https://naturerleben-kloevensteen.de
https://wildgehege-retten.de/

Claus W. Scheide, Rettet das Wildgehege im Klövensteen: „Wir freuen uns, dass es gemeinsam gelungen ist, ein Zukunftskonzept für das Wildgehege zu erarbeiten und die Bezirkspolitik davon zu überzeugen, dass unsere Vorschläge der richtige Weg sind, das Wildgehege in die Zukunft zu führen. Schön ist das ausgewogene Verhältnis der zukünftigen Entwicklung zu Wohlbekanntem, wie den Wildschweinen, aber auch den Uhus. Letztere werden noch lebenszeitlang im Gehege verbleiben. Nicht alle Maßnahmen werden morgen umgesetzt sein, das wird sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Daher freuen wir uns, dass vereinbart ist, den Prozess der Umsetzung gemeinsam mit der Politik und dem Bezirksamt zu gestalten.“

Thure Timmermann, NaturErleben Klövensteen: „Wir sind erleichtert, dass wir uns im Moderationsprozess auf ein gemeinsames Zukunftskonzept für das Wildgehege einigen konnten, von dem beide Initiativen überzeugt sind. Wir glauben, dass wir nun eine gute Lösung für die Tiere, für den Naturraum und für die Bürgerinnen und Bürger gefunden haben. Wir danken Herrn Eckard Wiesenthal, dem Leiter des Deutschen-Wildgehege-Verbandes, und Propst Frie Bräsen für gute Ideen, kompetente Beratung und hervorragende Moderation.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam den gordischen Knoten durchschlagen konnten. Auch wir im Bezirksamt Altona haben in den vergangenen Monaten unseren Beitrag dazu geleistet, die Bürgerinitiativen begleitet und in vielen beratenden Gesprächen Lösungen aufgezeigt. Das Ergebnis ist nun ein nachhaltiges Konzept, mit dessen Inhalt das Wildgehege Klövensteen fit für die Zukunft gemacht werden kann. Wenn die Bezirksversammlung jetzt noch ihren Segen gibt, gehen wir als Bezirksamt gerne an die Umsetzung der Pläne – auch und gerade zum Wohl der Tiere und Freude der Menschen in Hamburgs Westen.“

Gesche Boehlich, Vorsitzende der GRÜNEN-Fraktion Altona: „Uns ist es wichtig, das Wildgehege Klövensteen dauerhaft zu sichern. Die Tiere werden hier im Einklang mit dem Tierschutz gehalten, in einem Lebensraum, der ihrer ursprünglichen, natürlichen Umgebung entspricht. Kinder wie Erwachsene erleben hautnah, was Artenvielfalt ist und wie man sie bewahrt.“

Thomas Adrian, Vorsitzender SPD-Fraktion Altona: „Ein großes ‚Danke‘ von uns geht an die Akteure der beiden Bürgerbegehren, denen es mit viel persönlichem Einsatz gelungen ist, das Zukunftskonzept auf den Weg zu bringen. Unsere Fraktion unterstützt dieses ausdrücklich, vor allem für Familien und Kinder ist der Erhalt des Wildgeheges ein tolles Signal, um auch künftig Tiere und Natur und kostenlos erleben zu können.“

Sven Hielscher, Vorsitzender der CDU-Fraktion Altona: „Nach der existenzbedrohenden politischen Einflussnahme, aber auch wegen des haushalterischen Ausblutens des Wildgeheges bin ich heilfroh, dass nun die Rettung des Wildgeheges Klövensteen in Sicht ist. Im Übrigen erspart die erzielte Einigung die Durchführung eines Bürgerentscheids, was den Steuerzahler viel, viel Geld gekostet hätte.“

Karsten Strasser, Vorsitzender der DIE LINKE-Fraktion Altona: „Wir begrüßen, dass es zu einer Einigung auf ein Zukunftskonzept für das Wildgehege Klövensteen gekommen ist. Jetzt ist die Kooperation des rot-grünen Senats gefordert: Die zur Realisierung erforderlichen finanziellen Mittel müssen zügig bereitgestellt werden.“

Katarina Blume, Vorsitzende der FDP-Fraktion Altona: „Die Initiativen und der Bezirk haben mit der Einigung gezeigt, dass sie es ernst meinen mit dem Wildgehege Klövensteen. Ich erwarte jetzt, dass die verantwortlichen Regierungsfraktionen nachziehen und die Umsetzung des Konzeptes, vor allem finanziell, ermöglichen.“
Hintergrund:

Das „Einigungskonzept Wildgehege Klövensteen“ ist das Ergebnis eines Moderationsverfahrens zwischen den Initiativen „Rettet das Wildgehege im Klövensteen“ und „Mehr NaturErleben im Wildgehege Klövensteen“, die im September 2022 beide jeweils über 8.000 Unterschriften gesammelt, und damit ihre jeweiligen Bürgerbegehren erfolgreich abgeschlossen hatten. In der Folge hatten sich beide Initiativen unter Moderation von Propst Frie Bräsen – Kirchenkreis Hamburg-West/Südholstein, zuständig für die Propstei Altona-Blankenese – zusammengesetzt und ein gemeinsames Konzept für die zukünftige Entwicklung des Wildgeheges erarbeitet. Fachlich unterstützt wurden sie dabei von Herrn Eckard Wiesenthal, dem Leiter des Deutschen-Wildgehege-Verbandes.